Bild 15 (Sammlung Eva
Müllner)
1
Helene
Herklotz / Oberwart
Das
Federnschleißen zu Hause, aber besonders im Gasthaus war sehr lustig.
Die Federn wurden auf die Tische verteilt und dann mit den Fingern vom
Kiel getrennt - genannt geschlissen.
Dabei
wurden Lieder gesungen und Witze erzählt. Nach dem Schleißen
gab es dann guten Rum oder Zitronentee, einen Striezel, Mohn oder Nußstrudel,
den die Federnbesitzerin spendierte.
Nun
spielte ein Musikant zum Tanz auf, wobei nicht die Burschen die Frauen
und Mädchen zum Tanz aufforderten, sondern die Frauen die Männer.
Wenn wenige Männer anwesend waren, tanzten auch die Frauen miteinander.
2
SR
Gustav Geschrey / Oberwart
Beim
Federnschleißen
In
meinem Elternhaus, damals Oberwart Nr.666, wurden in den 20er- und 30er
Jahren regelmäßig in den Wintermonaten Federn von Gänsen,
Enten und eventuell auch von Hühnern geschlissen. Dazu kamen rund
12 bis 15 Frauen aus der Nachbarschaft in unser Haus, wo natürlich
dabei auch gesungen und noch mehr getratscht wurde.
Einmal
kam ich, damals ein halbwüchsiger Junge von ca. 14 Jahren, in dieses
Zimmer herein und riß die Tür einige Male rasch auf und zu.
Der dadurch entstandene Luftzug ließ die schon geschlissenen Daunen
durch den Raum wirbeln. Ich wurde nicht nur ordentlich beschimpft, sondern
erntete beinahe auch eine Tracht Prügel. Nachdem alle verflogenen
Daunen wieder mühsam eingesammelt waren, durfte ich sogar an der abschließenden
Jause mitnaschen.
3
Rudy
& Mary Varga / Des Plaines, Illinois / USA
I
assume the women are removing quills from feathers. Probably to make the
warm, large Federdecke. In 1970, our first trip to Schandorf, my late mothers
birthplace, we had a wonderful sleep on a large bed with the thick Federdecke.
It was already made, so we did not have the pleasure of watching how it
was made. Since than, my cousins have sent us one and we brought one with
us on another of our trips there.
We
have many memories from Burgenland, since we visited there. My late father
was born in Dürnbach, the next village from Schandorf. However, my
parents never met there but here in Chicago, where they married and had
me, an only child. I have more relatives in Schandorf than I have here.
We keep in contact throughout the year. My late grandfather operated a
Gasthaus in Dürnbach, and then my cousin Mary Weber took over. It
is now been replaced by a new fire station. We look forward to visiting
there again, hopefully, God willing. Servus!
4
Karola
Fasching / Eisenstadt
Mir
wurde immer wieder vom ,,Federnschleißen erzählt, wie lustig
es da zuging und daß niemand lachen durfte, weil sonst die Federn
davonfliegen und daß niemand die Tür öffnen durfte, weil
sonst wegen des Luftzugs das gleiche passiert.
Und
ich durfte nicht dabeisein, weil ich noch viel zu klein war. Aber: Wenn
du größer bist..., hieß es immer.
Und
dann starb leider meine Oma, und ich hab bis heute kein einziges Mal beim
Federnschleißen dabei sein können.
5
Margarete
Kaipel / Oberwart
Schöne
Erinnerung - Dorftratsch - zum Abschluß gab es immer die gute Nußstrudel
mit Schnapstee.
6
Herta
Pahr / Oberschützen
Dieses
Foto erinnert mich an meine Kindheit. Jedes Jahr im Winter wurde in meinem
Elternhaus Federn geschlissen. Dabei ging es immer recht lustig zu.
7
Maria
Graf / Oberwart
Federnschleißen
Nachbarschaftshilfe im Freundeskreis, Werte die in Vergessenheit geraten
sind!
8
Theresia
Schneemann / Oberwart
Mit
Freude erfüllt erinnere ich mich an das Federnschleißen, dabei
wurde gesungen und lustige Erlebnisse erzählt. Zum Abschluß
gab es immer eine gute Kaffeejause.
9
Ida
Ziermann / Markt
Allau
Federnschleißen
- wunderschöne Erinnerung an die Kindheit. Mit ein paar gezielt eingesetzten
Hustenanfällen entging ich der Mitarbeit und konnte trotzdem den interessanten
Gesprächen lauschen.
10
Isabella
Pongracz / Oberwart
In
meiner Jugend wurde noch fleißig Federn geschlissen, es war sehr
lustig. Es wurde gesungen, getanzt und zum Abschluß gab es Tee und
Mehlspeisen.
11
Esther
Engelmeyer / Oberwart
Erinnerung
ans Federnschleißen in unserem alten Gasthaus (Kantor).
12
Wilhelmine
Schober / Oberwart
Man
hat die ganzen Weiber eingeladen, einen guten Kaffee gemacht und der Leutschi
hat sogar Schnitzel mitgebracht beim Federnschleißen.
13
Berta
Garber / St.
Martin i.d.Wart
Das
Federnschleißen war für uns damals eine lustige Zeit. Wir haben
gesungen, Witze erzählt, gekocht, Rezepte ausgetauscht und alle Neuigkeiten
sind besprochen worden. Um halb 11 Uhr haben wir dann Tee getrunken und
ein neugebackenes Brot gegessen. Später gab es anstelle Brot, Mehlspeisen
und belegte Brötchen.
Nach
dem starken Rum mit Tee waren wir alle gut aufgelegt, dann haben wir Schabernack
angestellt. Der Herr Garber hatte den Saugalgen fürs Sauabstechen
aufgestellt, den haben wir auf einen Kellerneubau aufgestellt. Alles weg
schrie er in der Früh, der gehört nicht einmal mir, eh hab´ich
kein Geld, die Polizei muß alles wieder finden. Dann haben wir einen
ganzen Scheiterhaufen vorm Tor hingeschlichtet und die Burschen haben öfter
die Tür aufgerissen, einen Hahn oder einen Vogel in die Federn geworfen,
das war ein Hallo!
Das
war eine schöne Zeit, leider ist jetzt alles aus und vorbei.
14
John
Kornfeind / Glendale,
Arizona / USA
My
Aunt Margaret visited Hannersdorf in the 1930s, when she was 8 years old.
She said that the family she visited had next to nothing materialwise,
but with hospitality they were some of the wealthiest on the face of the
earth.
This
photo seems to hint at some of this wealth.
15
Pauline Nemeth / Eisenstadt
Diese Szene erinnert mich
ans Federnschleißen.
Wir Kinder wurden immer
ermahnt, ja keinen Luftzug zu verursachen, denn dann gabs Gezeter. Wir
freuten uns nur immer auf den Federnzipf, denn da wurde immer viel gelacht,
gesungen, es gab Mehlspeisen und eine gemütliche Stimmung.
Mich haben dabei immer die
Geschichten von übernatürlichen Ereignissen, die dabei erzählt
wurden, besonders beeindruckt.
16
Franz
Raimann / Hornstein
Eine
fröhliche Frauenrunde beim ländlichen Federnschleißen,
denn jede Mutter trachtet für ihre Töchter die nötigen Tuchenten
vor der Heirat zu besorgen. Ein reicher Federnzipf bildet einen Abend
nach wochenlanger Arbeit!
17
Inge
Pilz / Oberwart
Dorftratsch
- heißer Tee mit Schnaps und gute selbstgebackene Mehlspeisen - einmal
fest niesen!
18
AusstellungsbesucherIn in Oberwart
Als
ich in den 60er Jahren noch ein kleines Mädchen war, kamen die Frauen
der Ortschaft bei meiner Großmutter zum Federschleißen zusammen.
Eine Runde schwarzer Frauen vor weißen Wolkenbergen sitzend. Fasziniert
durfte ich ihren kroatischen Gebeten lauschen. Ein Sing-Sang den
immer eine anstimmte und in den die anderen einfielen.
19
AusstellungsbesucherIn
in Mattersburg
Beim Federnschleißen
erzählte man allerlei Geschichten, manche zum hundersten Mal.
20
Jürgen
Engel / Bremen via Internet
Wie ein Klassenfoto
fünfzig Jahre später.