Bild 1
1
Pauline
Nemeth / Eisenstadt
Hier sieht man ein Ringelspiel,
wie es früher zu den Kirtagen anzutreffen war. Bei uns war zu Maria
Heimsuchung, das ist am 2. Juli, das Kirchweihfest. Wenn der Tag auf keinen
Sonntag fiel, dann wurde es eben am darauffolgenden
Sonntag gefeiert.
Wir Kinder standen schon dabei,
wenn das Ringelspiel aufgestellt wurde. Die Pferdchen, die sieht man auf diesem
Bild, die waren schon montiert.
Also am Kirtag selber wurde dann
am Vormittag ein Hochamt gefeiert, der Kirchenchor hat gesungen und auch Musiker taten
mit.
Am Nachmittag nach dem Segen war
es dann so weit: da durfte dann das Ringelspiel, die Schaukel und
das Kettenringelspiel zu drehen beginnen. Das Kettenringelspiel wurde mit
einem Motor betrieben, während das kleine
Ringelspiel für uns Kinder
von Buben weitergetrieben wurde. Es war lustig, die Buben haben fleißig
angetrieben und wenn dann das Ringelspiel in Schwung war, dann durften sie auf
den Holzbalken aufsitzen und sich treiben lassen - ja, bis die Fahrt langsamer
wurde.Dann hieß es wieder flott antreiben und die Fahrt ging
weiter.
2
Rudolf
Diepold / Kindberg
Als Kinder durften wir nach einmal
drehen - unter dem Dach des Ringelspiels - einmal gratis mitfahren. Schön
war es doch.
3
Margarete
Kaipel / Oberwart
Schöne Erinnerung - Kirtag -
Ringelspielfahren - Türkischer Honig.
4
Martha
Eigenbauer / Oberwart
Einmal im Jahr zur Zeit des
Jahrmarkts oder Kirtags stellten sich die Budenbesitzer mit Ringelspiel und
Kettenflieger in Oberwart ein. Meine Freundinnen und ich warteten schon
sehnsüchtig auf dieses Ereignis.
Wir, die wir sonst kaum
verwöhnt wurden, erhielten plötzlich viel Geld von
Eltern und Verwandten, das wir ohne Rechenschaftsbericht ausgeben durften. Wir
genossen dies und amüsierten uns köstlich beim Ringelspielfahren, am
Kettenflieger und beim Durchstreifen des mit einigen Buden und Lichterketten
verzauberten Platzes.
Ein wunderbares Erlebnis, das
einmal im Jahr ein Abgehobensein aus dem Alltag bedeutete.
5
Franz Raimann /
Hornstein
Ringelspiele zogen von Ort zu Ort,
nur die 15 Groschen konnte ich mir nicht leisten, und so stiegen wir auf das
Podium unter dem Zeltdach und hatten das Ringelspiel immer nach einem
Glockenzeichen betrieben. Nach zehnmaligem Betreiben konnten wir eine freie
Fahrt voll Freude mit dem Holzpferd genießen.
6
Kati Dowas /
Oberwart
Rummelplatz, Kirtag.
7
Ingeborg Tschögl /
Oberwart
Ausflugsziel
Ringelspiel
Nach dem Krieg, gegen Ende der
40er Jahre, gab es im Liebhartstal in Ottakring für uns Kinder eine ganz
besondere Attraktion: ein stationäres Karussell. Und das nur 10 Minuten
Gehzeit von unserem Garten, wo wir damals wohnten, entfernt.
Es war ein altes, kleines
Karussell, doch in meinen Kinderaugen, die bis dahin kaum Vergnügen
kannten, sondern nur Luftschutzkeller, Sirenen, Alarm und Hunger ein
großes Ereignis und etwas sehr Aufregendes. Das Fahren damit brachte so
etwas wie die große Freiheit in mein Herz, wenn der Fahrtwind die Haare
und mein Kleidchen fliegen ließ. Dieses Gefühl kann ich sogar heute
noch genau nachempfinden.
Eine Fahrt kostete damals zuerst
20 Groschen, später dann schon etwas mehr, denn jedes Wochenende machten
viele Großstädter mit ihren Kindern einen Ausflug ins Liebhartstal
und krönten dann diesen Tag mit einer Ringelspielfahrt für ihre
Kinder. Es war nur ein kleines Areal, wo dieses Karussell stand, doch ein paar
Bänke und Tische fanden auch noch Platz. Wenn dann die Kinder mit dem
Ringelspiel fuhren, tranken die Väter oftmals ein Bier und die Kinder
bekamen noch ein ,,rotes Kracherl.
Doch für uns reichte das Geld
für beides, für eine Ringelspielfahrt und ein Kracherl, nicht aus und
wir - meine Schwestern und ich- entschlossen uns dann meistens doch für
das Karussell. Aber oft konnten wir auch nur Ringelspiel-schauen gehen,
nämlich dann, wenn wir unser Geld schon verfahren hatten. Doch auch das
war noch Vergnügen genug für uns.
So war für lange Zeit
für so manche Wiener Großstadtkinder und deren Eltern dieses
Karussell ein Ausflugsziel für den Sonntag.
8
Teresa Zach /
Heiligenkreuz
Und daß wir glücklich
waren, wissen wir erst, wenn wir es nicht mehr sind.
9
AusstellungsbesucherIn
Gehängt, am Motorrad fahrend,
was für ein Zirkus beim Federschleißen !
10
Terezija Stoisits
Wo ist die Zeit als "Schaukeln"
am Kirtag noch eine Sensation für Kinder war? Ist es schade um diese Zeit?
Nein! Aber die Erinnerung daran zu wahren ist eine Verpflichtung!
11
Rudolf Wagner / Wien
Gegenüber dem Ringelspiel
gab es auch ein kleines Eisgeschäft - und dort gab es bald nach der Einführung
des Fernsehens eines der ersten Geräte in der Stadt. Wir Kinder aus der
Gegend waren jeden Mittwoch um 17 Uhr dort versammelt um den Kasperl zu schauen.